Unser Hundi hat nur knapp 30 cm Schulterhöhe und wird schnell mal übersehen. Nun ist es morgens und abends zum Gassi-gehen wieder stockfinster und wir wollten ihn irgendwie auffälliger machen. Einfach eine Reflektorschnur kaufen, kann ja jeder, dachte ich 🙂 Also selber machen. Und, wie es der Zufall will, habe ich eine Freundin, die ganz viele Hundesachen näht und sich echt auskennt. Sie erklärte mir das Takeln und gab mir alle Kleinteile, ich kaufte eine Reflektorleine und los ging es:
Das brauche ich für eine Reflektorleine und zum Takeln
Meine Leine bekommt auch eine variable Handschlaufe. Die Handschlaufe kann ich im Notfall auch mal als Zug-Stopp-Halsband verwenden. Find ich praktisch. Legt euch bereit (*affiliate Links):
- einen Karabiner an einem Ende, um sie am Halsband zu befestigen
- Paracord Baumwoll Seil, (Reepschnur)
- Zudem knote ich noch 2 O-Ringe ein, um die Länge der Leine variieren zu können.
- Zum vernähen brauche ich gewachste Baumwolle
- und zum Takeln Microcord.
Schlaufe für Karabiner nähen
An das eine Ende der Leine, die eine ganz eigene Wunschlänge haben kann, kommt der Karabiner. Ich stecke die Kordel durch und schlage sie so lang um, wie es mir gefällt. Insgesamt ungefähr 4 cm.
Mit einer großen Sticknadel, durch die ich das dicke, gewachste Baumwollgarn fädeln kann, nähe ich mit der Hand die Kordeln zusammen. Beim Nähen muß ich mich nicht um schöne Stiche bemühen, da ich diese Naht später durch Takeln überdecken werden
Ich nähe ein paar mal hin und her und sichere die Naht mit einem festen Knoten. An dieser Naht hängt hinterher der Hund, die muß wirklich sicher und fest sein.
Takeln
Um die häßliche Naht zu überdecken, takel ich nun den Bereich. Dafür lege ich mit dem „Takelfaden“, also in meinem Fall eine dünne Kordel, eine große Schlaufe, die oben, auf Seiten des Karabiners übersteht. Nach unten hängt das Ende der Kordel lang heraus.
Mit dem laufenden Faden fange ich an, von unten her sauber und sehr fest, die orange dicke Kordel zu umwickeln. Ich wickel so fest ich kann bis oben hin. Bis nur noch ein kleines Schlaufenende der grauen Schlaufe haursguckt.
Hier sieht man, das von der grauen, vorher gelegten Schlaufe, noch ein kleines Eckchen oben rausguckt.
Da ich jetzt oben angekommen bin, muß das Ende des Fadens ja irgendwie befestigt werden. Dafür ist diese Schlaufe da. Der Faden, mit dem ich eben gewickelt habe, wird jetzt durch die Schlaufe gesteckt und festgezogen.
Um den losen Faden jetzt zu befestigen ziehe ich unten am Fadenende, das da noch raushängt. Dadurch wird oben die Schlaufe bis zur Mitte runtergezogen und der abgeschnittene Takel“faden“ befestigt.
Da ich so sehr fest gewickelt habe, ziehe ich zunächst unten vergebens. Es rührt sich nichts. Ich brauche einen Hebel um wirklich fest ziehen zu können. Daher wickle ich das Fadenende um einen Löffelstil und kann dann fester ziehen. Daher mein Tipp: lasst einen wirklich langen Faden unten hängen, sonst wird das durchziehen des Knoten von Oben zur Mitte schwierig. Dann alles überstehende abschneiden.
Ringe einknoten
Mit Stecknadeln markiere ich mir die Stellen, an denen ich die Ringe einknoten möchte. Die Ringe dienen später dazu, die Leine zu verkürzen. Sie sind nicht wirklich nötig, aber ich finde es praktisch, wenn ich die Möglichkeit habe, die Leine in der Länge zu variieren.
Da ich ihn „cool“ finde, wähle ich so einen 8er-Knoten, um die Ringe zu befestigen. Natürlich geht das auch mit jedem anderen beliebigen Knoten.
Der Vorteil am Festknoten der Ringe ist eindeutig, dass die Knoten leicht verschoben werden können, wenn einem die Platzierung nicht mehr gefällt.
Handschlaufe
Für die Handschlaufe knote ich ebenfalls einen 8er-Knoten und lege das andere Ende der Reflektorkordel als Schlaufe hinter dem Knoten um die Kordel. Ich nähe und takel sie an dieser Stelle genau so, wie zuvor, als ich den Karabiner befestigt habe. So stelle ich die Handschlaufe her. Auch die kann wieder in der Größe verändert werden, da der Knoten ja verschoben werden kann.
Fertig. Im Dunkeln leuchtet die Leine jetzt schön und markiert, dass da unten an der Erde ein kleiner Hund unterwegs ist 🙂
Und hier sieht man noch, wie ich durch einen kleinen extra Karabiner die Länge der Leine variieren kann. Auf der einen Seite hänge ich ihn in die Handschlaufe ein. Und durch die Nutzung der Ringe wird die Leine dann einfach verkürzt. Die Handschlaufe kann auch als Zug-StopHalsband dienen. Der Knoten läßt sich auf die Halsweite des Hundes anpasssen.
Und hier gibt’s zur Leine auch noch meine Anleitung, zum Nähen eines Hundegschirrs
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Man kann, wenn es schneller gehen soll, anstelle des Takelns auch Knoten verwenden. Für die Handschlaufe einen Achterknoten, für die Befestigung des Karabiners einen Wurfknoten. Und das Ganze ist auch sehr haltbar und sieht nicht schlechter aus, als das hier vorgestellte. Habe ich auch schon hergestellt. Aber als Schleppleine. Ist im Prinzip das Gleiche, habe aber anstelle der Handschlaufe einen Wurfknoten gemacht und auf Befestigung sringe verzichtet. Allerdings ist Textil für Schleppleinen eher ungeeignet, weil es für Nässe und Schmutz aller Art anfällig ist.
Hallo, ja stimmt, das sieht bestimmt auch gut aus. Ist mir noch gar nicht eingefallen. Danke für den Tipp
viele GRüße
claudia
vielen Dank für den Tipp, ich habe für unseren zukünftigen Hund (er kommt übermorgen) auch eine Leine geknotet. Ich hoffe sie hält.
Hallo Antje,
super!! das tut sie sicher. Viel Spaß mit dem Familienzuwachs 🙂
Huhu, du hast das super toll erklärt.
Vielen lieben Dank ?
bitte schön 🙂