Hundis Softgeschirr war uralt und knitterig. Außerdem schon damals viel zu groß gekauft, ich hatte schon versucht, es kleiner zu machen. Naja, jedenfalls gab es jetzt jeden Grund, dass er endlich mal ein neues bekommt. Und natürlich möchte ich es selber nähen.
Das brauche ich zum Nähen eines Softgeschirrs für Hunde *affiliate Links
Schnittmuster für Hundegeschirr herstellen
Als Grundstock habe ich das alte Geschirr hergenommen. So wußte ich zumindest ungefähr, welche Form so ein Geschirr haben sollte. Der Bauchsteg war aber viel zu lang, das Halsteil zu groß und oben der Rückensteg auch zu lang. Also hab ich mir ein paar Stoffreste genommen und angefangen, mich heranzuarbeiten.
Hier lege ich das alte Geschirr auf den ersten Stoff und schneide drum herum. Ja klar, natürlcih ist das dann zu groß, aber ich kann es dann am Hund besser zurecht falten.
Hundi hatte jetzt nicht so wahnsinnig viel Lust, aus dem Körbchen aufzustehen, um sich irgendwas umhängen zu lassen. Aber zum Maßnehmen reicht es 🙂 Ich zupfe und falte es zurecht und nehme zum „Abstecken“ Klammern her. Nur nie mit echten Nadeln arbeiten, damit dem Tier nicht weh getan wird.
Schnittmuster übertragen
Um eine bessere Passform zu erreichen, erstelle ich 2 einzelne Teile. Eines für den Bauchgurt, das auch ein wenig um den Hals herum schon nach oben reicht, und ein halbrundes, das von oben um den Hals gelegt wird, beides zusammen ergibt dann ein Halsloch, dass schön anliegen soll.
Dazu muß man halt am Hund anpassen, da jeder Hund einen anderen Hals- / Rückenbereich hat.
Das erste Probestück war immer noch viel zu weit, ich habe noch 2 weitere gemacht. Das dritte ist dann endlich richtig gewesen. Es traf die Rundung am Hals, war nicht zu breit an der Brust und lang genug unter dem Bauch. Die schmale Breite an der Brust ist wichtig, damit das Geschirr beim Laufen nicht an den Beingelenken reibt. Ich übertrug es auf den „echten“ Stoff.
Als Material für das Hundegeschirr habe ich Softshell gewählt. Softsehll dehnt sich und ist für sich allein nicht das richtige Material für ein Geschirr. Aber es ist warm und weich. Ich verstärke es an den wichtigen Stellen durch nicht-dehnbares Baumwoll-Schrägband und Gurtband. So verzieht es sich nicht und hält den Hund sicher.
Das lange Stück unter dem Bauch nähe ich dann zusammen mit dem Ringteil, dass um den Hals kommen wird.
Rückensteg festnähen
Anschließend kommt das erste Gurtband dran. Das verwende ich für den Rückensteg. Der Stoff ist relativ weich und dehnbar, daher nehme ich das Gurtband doppelt um das Halsteil herum.
Auch hier helfen wieder Klammern, Nadeln kommen durch das Gurtband nicht durch. Ich nähe den vorderen Teil, etwas 1/3 fest, so, wie ich auch Träger an Taschen nähen würde, damit es sicher sitzt.
Versäubern mit Schrägband
Dann kommt um das gesamte Teil erst einmal Schrägband, zum Versäubern der offenen Kanten. Den umgeschlagenen Gurt fasse ich am Halsteil dort mit ein, wo ich ihn bereits festgenäht habe.
So, dieses Bild ist jetzt etwas verwirrend. Ich habe aus einem Wäschenetz (hatte kein dunkles Mesh, leider) noch einen Tunnel auf das vordere obere Teil, über das festgenähte Grutband hinweg, genäht. Da durch schiebe ich später den alten Leuchtstab aus dem alten Geschirr.
Da das nun aber nicht jeder macht, hab ich den Schritt hier nicht weiter erklärt. Beim „Basis“-Modell ginge es jetzt damit weiter, den D-Ring anzunähen. Dazu den Ring aufschieben und im unteren Drittel des Halsstückes fixieren mit Quernähten. Das Gurtband läuft danach unvernäht über den Rand des Halsstückes hinaus.
Ich habe an dieser Stelle auch schon das Gurtband zu einer Schlaufe geschlossen. Der SChritt war aber zu früh, da es viiiiel zu lang war. Ich hatte vergessen, Hundis Rücken zu vermessen. Aber, halb so wild, das ist ja schnell wieder aufgeschnitten.
Bauchgurt vorbereiten
Da der Softshell so weich und nachgiebig ist, entschied ich mich, den Bauchgurt einmal vollständig rund herum zu führen und nicht nur rechts und links am Geschirr zu befestigen.
Ich habe noch ein Reflektorband auf das Gurtband genäht. Dann nähte ich ein Teil des Steckverschlussen an.
Mit Klammern hab ich es nun wieder am Geschirr fixiert. Die Steckschnalle solle den Hund unter dem Bauch nicht stören, daher sollte sie an der Seite sitzen. Wie hoch genau, also in welchem Abstand zum Rand des Geschirrs müßt ihr am Hund selber messen. Also habe ich noch ein weiteres Mal das Geschirr dem Hund übergestreift und mit Klammern das Gurtband am Geschirr fixiert. So habe ich es dann rundherum festgenäht.
Nochmal anprobieren, um die Weite zu bestimmen, denn dann kann auch das Gegenstück des Steckverschlusses an der richtigen Stelle positioniert werden und das Geschirr wird nicht zu eng und nicht zu weit.
Den Rückensteg kürze ich jetzt auf die richtige Rückenlänge ein und nähe einen kleinen Tunnel rein durch den ich das Gurtband durchführen kann, wenn ich Hundi in das Geschirr stecke. So verrutscht der Bauchgurt nicht am Rücken.
Hier seht ihr, wie Maß genommen werden müßte. Der Trick ist wirklich, das Schnittmuster so zu erstellen, dass ihr den Hund hinterher im Geschirr 1) nicht würgt, wenn ihr ihn an der Leine habt und er 2) vorne an der Brust genügend Bewegungsfreiheit für die Beine hat. Denn es soll ihn ja nicht beim Laufen behindern
Fertig. Im Sommer werde ich auf Basis dieses Geschirrs auf jeden Fall noch ein Wandergeschirr machen, das breit ist und oben einen Griff hat. So kann man Hundi dann auch mal über schwierigere Höhenstellen heben, ohne ihm weh zu tun.
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Lustig, das hab ich damals auch genauso gemacht:-) Da mir das Trixie damals optisch nicht gefiel.
Allerdings ist es bei mir aus einem Stück gefertigt worden bzw. Nur aus Vorderseite und Rückseite. Und der Rückensteg ist bei mir verlängert, wegen verbesserter Zugverteilung.
Gruß Sarah