Im LilleMag 04 kann man ihn nicht übersehen, er ist dort in einem tollen Pink präsentiert, großartig. Da kommt sofort so ein haben-wollen-.Gefühl, kennt ihr das? Aber, vor dem „haben“ steht das Nähen. Ein Mantel fehlt mir eh noch in der Herbstgarderobe – also, her damit 🙂 :
Mantel Lara nähen
Schnittmuster
Das Lille-Mag enthält ja immer Schnittmuster, die man erkennen kann. Wer Burda kennt, weiß wovon ich rede. Dort kann das Nachzeichnen der Schnitte mühsam werden, weil einfach sehr vieles auf dem Schnittbogen ist. Hier nun also, Erholung, das Schnittmuster ist relativ schnell übertragen. Ich habe es diesmal auf dem Boden gemacht, da mein Tisch einfach nicht lang genug war.
Mein Stoff ist ein dicker Wollstoff und der muß glatt liegen und darf nirgends runterhängen. Sonst schneide ich ihn doch noch schief. Hier aber ist alles geglückt. Das Schnittmuster ist ohne Nahtzugaben. Für den Saum sind 4 cm angegeben. Da ich unsicher war wegen der Länge, habe ich 6 hinzu gegeben. Abschneiden kann ich ja immer noch, wenn mir das zu lang ist
und das hab ich sonst noch so zu erzählen zum Nähen:
Abnäher: normalerweise werden Abnäher umgelegt und nicht ausgeschnitten. Das hab ich hier auch gemacht. Im Nachhinein wäre es bei diesem dicken Wollstoff besser gewesen, ihn abzuschneiden, da der Abnäher nun etwas schwer und dick im Ausschnittbereich sitzt. Aber es ist auch so noch in Ordnung.
Es wird im LilleMag nicht gesagt, in welcher Richtung der Abnäher umgelegt werden muß (wahrscheinlich, weil in der Beschreibung steht, man solle den Abnäher abschneiden 😉 ). Ich habe meinen Richtung Hals gelegt.
und hier noch mal der Abnäher von der Seite.
Taschen: die Taschen habe ich weggelassen. Ich habe sie einfach nicht schön hinbekommen mit dem dicken Stoff. Alles war immer knubbelig. Da hab ich aufgegeben und beschlossen, meine Hände diesen Herbst nicht in Taschen zu versenken. Es ist ok, da der Mantel sowieso ungefüttert und damit nicht für wirklich fiese kalte Tage ist. (man muß sich die Dinge nur schön-reden…)
Saum: Als alle Teile zusammengenäht waren, habe ich ihn mal anprobiert um zu schauen, wie die Länge ist. Die vorgeschlagenen 4 cm reichten mir völlig aus, so dass ich die Saumlänge darauf einkürzte und den Saum rundherum festnähte. Die sichtbare Naht stört mich nicht, als Saumnaht find ich sichtbare Nähte am Mantel gut.
Rückennaht: erst hab ich mich gewundert, warum der Mantel einen zweigeteilten Rücken hat. Aber er ist tatsächlich schön durch diese Mittelnaht. Er sitzt, glaub ich, dadurch besser.
Beleg: Den Beleg habe ich in den Schulter- und Rückennähten im Nahtschatten per Hand festgenäht. Durch die Knebelknöpfe ist er auch vorne komplett runter punktuell festgenäht. Und das ist gut. Zu Anfang hatte ich noch keine Knöpfe dran und der Beleg wuselte sich immer irgendwie nach vorne und der Mantel sah nicht gut aus. Durch die Fixierung ist jetzt alles schön grade.
Alternativ hätte ich auch den Beleg komplett einmal rundherum sichtbar festnähen können, mit 2-3 cm Abstand zur Naht. Aber eine sichtbare Naht gefällt mir für den Belegt nicht, daher habe ich das so gelöst.
Knöpfe: zum ersten Malhabe ich Knebelknöpfe verwendet. Als diese hier bei mir eintrafen war ich etwas enttäuscht, da sich die Schlaufen von dem grauen Hauptding lösten. Die Verkäuferin klärte mich auf, das müsse so, man würde die Schlaufen durch die Rundherum-Naht mit festnähen. Ich hatte mir eigentlich keine Naht rundherum gewünscht, aber so machte ich es dann halt und es war auch ok, als alle fest waren (war ein wenig fummelig, den fertigen Mantel unter der Maschine zu haben und die kleinen Knöpfe rund herum anzunähen).
Aus dem Internet hab ich meine Weisheit, dass der richtige Abstand der Knebelknöpfe der ist, wenn sich beide Teile sauber mittig über der Mantelöffnung vorne treffen. Man kann das auch so anbringen, dass beide Teile überlappen, dann pfeift der Wind auch nicht durch. Aber diese Weite hatte ich nicht.
Wenn ich den Mantel so sehe, nähe ich ihn das nächste Mal etwas kleiner, glaub ich. Aber, wenn ich ihn anhabe, habe ich das Gefühl er sitzt gut. Vor allem mit einem dicken Pulli drunter.
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