Taschen nähe ich nun wirklich genug. Aber irgendwie hab ich dann doch nie die wirklich passende, wenn ich auf Reisen gehe. Vor allem so übers Wochenende mal weg, da zieh ich dann doch immer den kleinen Koffer raus. Aber das ist ja nicht wirklich schön, darum wollte ich mir auch mal einen Weekender nähen, wie die Reisetasche ja nun auf „Neudeutsch“ heißt. Weil eben alles für’s Wochenende reingeht. Das Schnittmuster hab ich voll unterschätzt, die Tasche ist nun recht groß geworden…
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- Ein sehr langer Reißverschluß
- fester Stoff für die Tasche
- Vlies
- Gurtband
Schnittmuster abpausen
Ich bin nicht so der Schnittmuster-Typ. Es macht mich hibbelig, wenn ich mir nicht selber überlegen kann, wie ich was nähe. Andersrum wieder hat es natürlich echt Vorteile, wenn man total geplant erstmal alles ausschneiden und vorbereiten kann. Dann Schritt für Schritt alles zusammennähen, auch schön. Und, so mach ich es diesmal auch.
Also Folie und Stift raus und die Schnittteile für die Tasche abpausen. Ich habe mir das Schnittmuster aus einem Patchworkheft einer Freundin genommen.
Alle Teile ausschneiden
Wenn nach einem Schnittmuster gearbeitet wird, ist es natürlich ganz schön, dass anschließend auch meistens alle Teile prima zusammenpassen. Hier wird die Vlieseinlage auf das erste Seitenteil gelegt, um sie anschließend festzunähen. Sie ist etwas kleiner, damit sich hinterher in den Nähten der Tasche nicht die Einlage knubbelt.
Seitenteile quilten
Wie erwähnt, das Schnittmuster ist aus einem Patchworkheft, daher werden die Seitenteile der Tasche hier gequiltet. Das war mein erster Versuch. Ich habe mir alles genau vorgezeichnet und anschließend an diesen Linien entlang die Nähte gesetzt.
Auf Anraten meiner Freundin habe ich immer gegenüberliegend angefangen, mit den jeweils neuen Näh-Linien (nennt man das so? Keine Ahnung). Das Vlies hätte sich sonst sehr stark verzogen. So aber wurden die Nähte recht gleichmäßig und mein erstes kleines Quilt-Stück passierte meine Qualitätsansprüche 🙂
Ich habe also die Seitenteile mit Vlies versehen. Die oberen Stoffbahnen werden an den Reißverschluss genäht, zuvor werden auch sie noch mit Vlies verstärkt.
An die Seitenteile werden die Träger aus Gurtband genäht, die sind zur Verzierung noch mit dem Stoff der Tasche hinterlegt. Der Bodenbereich wird sich bis zur Mitte der Seiten hinaufziehen und aus Snappap bestehen.
Innen ist die Tasche mit einem orangen Stoff gefüttert. Die unsauberen Nähte werden anschließend mit einem Schrägband versäubert. Das Snappap als Boden anzubringen ist ein klein bisschen fummelig, es gelingt mir aber dann schließlich durch langsames Nähen auch sauber um die Ecken herumzukommen
Und das war es dann auch schon. Eigentlich besteht so eine Reisetasche nicht aus vielen Schritten. Mich hat das Quilten der Seiten etwas aufgehalten. Aber, wenn ich das Ergebnis anschaue, hat es sich auf jeden Fall gelohnt, dass zu machen. Das Vlies hätte sicher auch fest gesessen, wenn es nur durch die Nähte der Taschengriffe festgenäht worden wäre, aber durch das Quilting sieht die Tasche hübscher aus.
Und, wie oben geschrieben, nun ist sie so groß, dass da locker auch alles für zwei Personen reingeht, wenn man über’s Wochenende weg will. Oder aber vielleicht doch nur für mich, wenn ich alle Schuhe auch reinpacke 🙂
Weiterlesen? Gerne! Anleitungen für Taschen hab ich so viele, da findet ihr noch mehr 🙂
Die Tasche ist wirklich super schön geworden. Ich habe mir eine Reisetasche selbst gezaubert und dafür Jeans- und Cordstoff verwendet, finde sie aber recht schwer. Das Gewicht spielt aber bei Reisetaschen schon eine Rolle, finde ich. Da ist deine Version mit Snappap sicher deutlich leichter.
Das probiere ich bestimmt auch nochmal aus, danke für den Tipp!
Liebe Grüße, Sabrina