Vor Kurzem habe ich mit einer lieben Freundin zusammen an einem Handwerkermarkt teilgenommen. Wir beide hatten keine Erfahrung mit dem Bestücken eines Marktstandes. Als Neulinge hat man es bei einer Bewerbung leider oft schwer, da man keine Fotos von ausgerichteten Märkten beilegen kann. Dieser Markt, wir hatten Glück, fand in unserem Ort statt, und so wurden wir auch angenommen.Ab diesem Zeitpunkt haben wir uns einen Mordsstress gemacht. Werden wir genug Ware herstellen können? Werden wir das richtige Angebot haben. Was sollen wir für Preise nehmen? Alles offene Frage, die zu häufigen Gesprächen aber auch netten Nähtreffs geführt haben. Unsere ganz persönliche Erfahrung stell ich in diesem Artikel einmal zusammen, vielleicht hilft der eine oder andere Tipp ja jemandem weiter.
Eigener Stand oder werden Stände gestellt?
Für diesen Markt konnte man seine gewünschte Standgröße in der Anmeldung angeben und mußte dann aber selber auch für einen Marktstand sorgen. Wir wollten uns keinen neuen Pavillon kaufen, daher mußte ein ganz alter mit schwerem Holzgestell herhalten.
Macht einen Testaufbau, egal ob alter oder neuer Pavillon. Es wäre ärgerlich, wenn beim Aufbau am Markttag festgestellt wird, das ein Loch in der Plane ist, Schrauben fehlen oder Scharniere kaputt sind.
Gut wäre auch, wenn der Pavillon wasserdicht wäre. Zumindest solltet ihr Planen dabei haben, mit denen im Notfall die Ware vor Regen geschützt werden kann
Stellprobe der Möbel
Auch Euer Stand wird wahrscheinlich nicht nur 1 Tisch haben. Wenn ihr mehr Möbel benötigt, solltet ihr zuvor auf der abgesteckten Größe des Standes eine Stellprobe machen und prüfen, wie die Möbel an verschiedenen Positionen wirken und wie sie die geplanten Waren zur Geltung bringen. Dann verschwendet ihr am Markttag keine Zeit mit Grübeleien und Hin- und Hergerschiebe, sondern könnt Euren Stand zügig aufbauen (und so auch schneller mit dem Verkauf anfangen 🙂 )
Ideen um Kunden zu begeistern
Die Verpackung ist wichtig. Der Kunde läuft damit über den Markt. Im Idealfall ist sie ein Hingucker und animiert andere, auch mal zu schauen, wo es diese Verpackung gibt und was am Stand so angeboten wird.
- Verkaufstasche mit großer Schleife
Wir haben uns besondere Tragetüten ausgedacht, damit stechen wir auf jeden Fall mal hervor. Mit simplen Stoffstreifen, die am Markttag bunt neben der Kasse flattern, binden wir eine große Schleife an jede Tüte. Die Käuferinnen dürfen sich ihre Lieblingsfarbe für die Schleife aussuchen. Interessanterweise stellten wir fest, das die Schleife tatsächlich als etwas besonderes wahrgenommen wurde.
- Visitenkarte
Damit die Kunden zu Hause auch noch wissen, bei wem sie gekauft haben, machen wir uns noch ganz persönliche Visitenkarten. Hier kann die Webadresse oder auch Mailadresse aufgedruckt werden. Falls ein Kunde noch was kaufen will, kann er Euch kontaktieren
- Willkommensschild
Wir haben uns auch überlegt, ein Willkommensschild aufzustellen. Einmal natürlich aus genau diesem Grund – um die Kunden willkommen zu heißen. Aber auch, weil wir uns damit den Kunden vorgestellt haben und nicht mehr anonym im Stand herumstanden.
Preismodell
Bei den Preisen gibt es einfach keinen Ratschlag, der für jeden gilt. Ihr solltet ungefähr wissen, was ihr an Materialkosten für die Ware hattet, um abschließend einen Preis zu kalkulieren. Wir haben jedem Artikel ein Preisschild verpasst. Das sparte tatsächlich während des Marktes zeit, weil nicht immer neu überlegt werden mußte. Auch für die Kunden, ist es transparenter, wenn Preisschilder an die Produkten hängen
Markttag & Aufbau
Ihr habt also genäht wie die Wilden, Möbel organisert, der Stand ist heile und kann aufgebaut werden? Wechselgeld liegt bereit? Nehmt Hammer, Nagel, Tesafilm, Edding, Kulis, Papier, Schere, Bindfaden und auch ausreichend zu trinken mit. Der Tag wird lang 🙂
Organisiert Euch eventuell Hilfe für die Schlepperei und den Aufbau des Pavillons.
Unser Stand sah nach einer Stunde Aufbau und der Hilfe von vier Kindern so aus:
Wir hatten einen super-tollen Tag. Natürlich auch, weil die Sonne so schön schien und alle gute Laune hatten. aber wir hatten auch genug Ware und unsere Produkte gefielen den Kunden. Und das war eine tolle Erfahrung. Mal rauszukommen aus dem Nähzimmer und Lob von Fremden und nicht nur von uns freundlich gesinnten Freunden und der Familie zu bekommen 🙂
Wir freuen uns über unseren erfolgreichen ersten Markttag und hoffen, dass vielleicht ein paar nützliche Tipps für Euch dabei waren. Und ab damit zu freutag
Wie immer hast Du alles auf den Punkt gebracht, liebe Claudia! Dein Artikel ist eine nette Erinnerung an einen schönen Tag. Alle Beteiligten haben sich – trotz des Frühappells – im Nachhinein über ihre Beteiligung an unserem erfolgreichen Projekt gefreut. Auf ein Neues!
Super Tipps, toller Stand, klasse Beitrag! Mein erster Markt steht bevor und ich bin froh, auf diese Seite gestoßen zu sein. Vielen Dank!
Hallo Anne, freut mich, dass ich Dir damit helfen konnte.
ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Markt!! Es macht echt Spaß, wenn man erstmal alles aufgebaut hat 🙂
viele Grüße
claudia
Hallo, Anne, vielen Dank für deine Tipps. Bin durch Zufall auf deine Seite gestoßen. Auch wir (meine Schwägerin und ich) fahren regelmäßig auf Kreativ-Märkte. Deine Marktstand-Gestaltung gefällt uns sehr gut und wir sind am Überlegen, es ähnlich mal zu machen (offene Gestaltung). Auch die Idee mit den Papiertüten ist einfach super!!! Eine gute Präsentation ist eben der halbe Erfolg. Vielen lieben Dank dafür.
Liebe Grüße Regina und Angelika
Liebe Regina,
ich wünsch Euch viel Glück auf Euren Märkten. Ja, die Tüten sind gut angekommen. Probiert es aus 🙂
viele Grüße von Claudia (wer ist Anne?) 🙂