Nachdem ich ja meine persönliche Liste der „schönsten Ausflugsziele am Gardasee“ nicht reduzieren konnte, damit sie zusammen in einen einzigen Blogartikel passen, hab ich sie geteilt. Und hier kommt nun der zweite Teil. Wieder bleibe ich nur oben im Norden, diesmal jedoch auch mit dem oberen westlichen Teil des Sees. Und, wenn ihr bedenkt, wie groß der Gardasee ist, dann zeig ich hier echt immer noch nur einen winzig kleinen Teil aller Ausflugsziele. Übrigens, falls ihr schlechtes Wetter, einiges davon kann man auch bei Regen am Gardasee machen:
In „Ausflugstipps am Gardasee, Teil 1″ ging es am Ostufer entlang. Hier seht ihr jetzt mit Kreuzen markiert, dass ich diesmal am Westufer Ziele beschreibe, und auch eines im Ledrotal. Das ist häufig nicht so bekannt, da man ins Ledrotal nur durch einen langen Tunnel kommt, der hinter Riva beginnt. Aber es lohnt sich wirklich sehr (Bilder unten 🙂 )
Limone
Wir starten in Limone. Dieser kleine Ort liegt vor allem morgens bis mittags in vollem Sonnenschein. Er ist ein klein wenig beengt, da sich durch den Berg hinter Limone nicht allzu viel Platz geboten hat, die kleine Altstadt zu bauen. Aber der Ort bietet sich auf jeden Fall für einen Besichtigungsspaziergang und eine kleine Shopping-Tour an. Im kleinen alten Hafen kann man sehr schön sitzen und Eis essen. und ein Stückchen weiter gibt es ein kleines, aber sehr liebevoll gebautes Museum im Limonenhang, das davon erzählt, wie hier früher Limonen wuchsen und den Menschen halfen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Im Zentrum von Limone ist kleine Museum „Museo del Turismo“. Ein Verein hat hier Erinnerungsstücke an die Entwicklung des Ortes zusammengetragen und die zeigen, wie sich die Gegend entwickelt und verändert hat.
Sehr schön ist auch der relativ große Strand, den Limone am Ortsrand ausgebaut hat. „Relativ groß“ deswegen, weil man sich am Ufer vom Gardasee häufig wirklich auf enge Streifen quetschen muss, während oberhalb auf der Uferstraße die Autos fahren. Das ist hier nicht der Fall, der Strandbereich ist breit angelegt (Kies) und es gibt keinen Autoverkehr. Es gibt eine Bar und man kann Tretboote mieten. Alles da, oder 🙂
Riva
Riva hatte ein wenig mehr Platz sich auszubreiten, da es an der Nordspitze des Sees liegt. Die Stadt ist großzügig angelegt und bietet viele Geschäfte und Restaurants. Taschen, Schuhe, italienische Mode oder große international bekannte Marken. Aber auch kleine Kramläden mit Spielzeug, wenn die Kleinen auch etwas bekommen sollen. Hier findet ihr alles.
Die Stadt hat außerdem einen großen Kiesstrand mit schmalen Grasstreifen. Das Ufer fällt hier flach ins Wasser, man kann hier wunderbar den Gardasee genießen. Natürlich ist auch eine Strandbar da, in der es einen leckeren Spritz gibt. Im Hafen kann man Tretboote mieten. Hafen und Strand liegen nicht unmittelbar nebeneinander. Man kommt sich also nicht in den Weg.
Meine Tipps für Riva sind außerdem:
Eine Begehung des Uhrenturms
Sehr zentral am Touristenhafen liegt der alte Uhrenturm, den man besteigen kann. Oben bietet sich ein toller Rundum-Blick. Einzig Vorsicht ist geboten beim Uhrenschlag. Die Turmuhr funktioniert noch und die Zeit wird angeschlagen, das kann ohrenbetäubend sein, wenn man sich grade im Turm befindet.
Alle, die nicht mit nach oben gehen, warten unten und holen sich ein leckeres Eis oder sitzen in einer der vielen Bars, die rund um den Platz verteilt sind (warum nur denke ich immer an Essen und Trinken, wenn es um Riva geht…)
Ja, es soll auch schlechtes Wetter am Gardasee geben 🙂 Wir hatten tatsächlich mal Pech und die Regenwolken verfingen sich irgendwie in den Bergen rund um den See. Es war nicht wirklich schön. Aber, was soll man machen. Irgendwelche Aktivitäten gehen immer, und wenn man in eines der Ausflugsboote springt und eine Fahrt rund um den See herum macht. Man bleibt trocken und sieht trotzdem vom See aus eine ganze Menge.
Für schlechtes Wetter am Gardasee bietet sich aber außerdem auf jeden Fall ein Ausflug an in die
Burg Rocca di Riva
Die Burg Rocca ist für die gesamte Familie großartig. Sie ist eine Wasserburg, immerhi8n aus dem 12. Jahrhundert und beherbergt heute das Stadtmuseum und das ist überhaupt nicht langweilig. Es ist eigentlich für jeden Geschmack was dabei. Gemälde, Gegenstände aus Ausgrabungen rund um die Burg und wechselnde Fotoausstellungen. Die feste Ausstellung im Museum ist sogar teilweise mit Mitmachstationen für die Kleineren. Das Museum liefert über mehrere Etagen viele Informationen zum Gardasee und der Trentino Region.
Ponale Strasse zum wandern oder Fahrrad fahren
Die alte Ponalestrasse ist die ehemalige Verbindung ins Ledrotal, die heute nicht mehr für Autos freigegeben ist. (Autos fahren heute durch den Tunnel ins Ledrotal, unspektakulär und ohne Seeblick 🙂 )
Die Ponale führt außen am Berg rund herum und bietet einen wunderbaren Blick auf den Gardasee. Wir sind diese Straße einmal entlang gewandert, was wirklich zu empfehlen ist. Man kann sie aus Riva hochlaufen, oder aus dem Ledrotal zurück in Richtung Gardasee. Diesmal jedoch, und das ist meine Empfehlung, mieteten wir uns E-Bikes und fuhren von Riva aus die Ponalestraße hoch. E-Bikes kann man in Riva in vielen der Fahrradgeschäfte tages- oder stundenweise mieten. Riva ist auf Radtouristen sehr gut eingerichtet.
Das Ziel bei der Fahr die Ponalestraße hinauf ist das mehr als 100 Jahre alte Ausflugslokal „Belvedere“, hier ist der Name Programm. Das Lokal ist seit Kurzem wieder eröffnet und bietet ein wunderbares Ziel, um den atemberaubenden Ausblick über den See und vielleicht einen Kaffee zu genießen.
Ausflugsdauer: Mit den E-Bikes haben wir als Ungeübte ca 20 Minuten für die Fahrt ab dem Uhrenturm von Riva benötigt. Zu Fuß dauert es länger, da es teilweise doch leichte Steigungen zu bewältigen gibt. Ein kleiner Nachteil für alle, die langsamer unterwegs sind, sind all jene, die sehr sportlich downhill fahren. Den Weg teilen sich Wanderer und Radfahrer, und als Wanderer muss man häufiger mal zur Seite springen, wenn mal wieder ein „rasanter“ Biker von oben kommt. Auch als langsamer Radfahrer stört man natürlich den Flow, aber so ist das eben, wenn viele mit verschiedenen Motivationen den gleichen Raum nutzen. Mit etwas Rücksichtnahme geht das alles.
Wasserfall „Cascate Varone“ bei Tenno
In unmittelbarer Nähe zu Riva liegt der kleine Ort Tenno. Hier gibt es einen kleinen, am Hang angelegten Park rund um die Varone Wasserfälle. Besonders bei heißen Tagen ist dieser Ausflug ein echtes Highlight.
20.000 Jahre fließt und gräbt das Wasser sich hier schon seinen Weg und hat wunderbare Höhlen und Grotten gebildet. An heißen Tagen ist dieses Ziel wirklich zu empfehlen. Gut abgesichert kann man weit hineingehen und sich, auf Plattformen stehend, die rauschenden Fälle ansehen. Anschließend gibt es noch einen kleinen Spaziergang durch den botanischen Garten im Park. An heißen Tagen ist das kalte Wasser sowieso willkommene Abkühlung, falls es nicht so warm ist, nehmt Euch Regenjacke oder Schirme mit, denn Wasserspritzer können nicht vermieden werden.
Vom Eingangsgebäude aus führt ein wirklich kurzer Weg zur ersten Grotte, der Grotta Inferiore. Hier wehen Wasserschleier, Tropfen fallen von den Felsen oberhalb herunter und es herrscht „Lärm“. Das Wasser fällt 100 Meter tief, entsprechend laut ist es – einfach beeindruckend.
Ungefähr 40 Meter oberhalb der ersten Grotte ist die zweite Grotte, Grotta Superiore. Hier soll man eine Felsformation erkennen können, die wie ein Pferdekopf geformt ist. Uns ist es nicht gelungen, sie zu sehen, aber, glaubt man den Hinweisschildern, ist sie da.
Steinzeitliche Pfahlbauten am Ledrosee
Westlich vom Gardasee gelegen ist der Ledrosee. Wer den Rummel am Gardasee satt hat, muss unbedingt dorthin. Er ist ein wunderschöner Bergsee mit klarem Wasser, super zum Baden und auch Segeln. Man erreicht ihn durch den langen Autotunnel ab Riva, es gibt sogar eine Busverbindung. Und, wer nicht nur faul in der Sonne liegen will, besucht das Pfahlbautenmuseum. 1929 begann man in Riva, Wasser aus dem Ledrosee abzulassen. Dadurch senkte sich der Wasserspiegel und die alten Pfahlbauten kamen zum Vorschein.
Das Museo delle Palafitte ist ein klasse Ausflug, der Spaß macht, egal ob es regnet oder die Sonne scheint. Die Häuschen sollen eine so weit als möglich originalgetreue Nachbildung der Siedlung vor 4000 Jahren darstellen. Man kann die während einer Ausgrabung gefundenen Haushaltsgegenstände, Werkzeuge und Waffen betrachten. Das Museum organisiert in den Sommermonaten auch kleine Kurse, in denen man Schmuck bastelt und das steinzeitliche Leben nachstellt.
Und? Gibt es noch mehr Tipps für Ausflüge?
Es gibt unendlich viel zu tun rund um den Gardasee. Im Süden ist zum Beispiel noch das Dinoland, was einen Ausflug mit kleinen Kindern auf jeden Fall wert ist. Auch ein Ausflug nach Verona ist wunderschön. Abgesehen von der tollen Stadt gibt es dort den „echten“ Romeo und Julia-Balkon zu besichtigen. Im Norden kann die Stadt Trient besucht werden. Nicht weit von Riva ist das eine kleine mittelalterliche und doch lebendige Stadt, die mit eine Seilbahn aufwartet. Sie gehört zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und trägt Besucher hinauf zu einem Ausflugslokal und kleinen Wanderstrecken.
Ebenfalls im Norden ist die kleine Stadt Arco, das Mecca für alle Bergfreunde. Was es hier an Ausrüstung nicht zu kaufen gibt, gibt es nirgends 🙂 Ich glaube tatsächlich, dass man lange suchen muss, um eine vergleichbare Dichte an Ausrüstungsläden zu finden. Wenn es mit „Berg“ zu tun hat, ist man hier richtig. Und natürlich ist Arco, abgesehen von Einkaufstouren, auch toll für einen Ausflug zur Burg. Man kann sie nicht verfehlen, sie thront oberhalb der Stadt, sehr gut sichtbar. Vom Marktplatz aus führt ein kurzer Wanderweg hinauf. Ausgebaute Wege durch Olivengärten führen in 20 Minuten hoch ans Ziel.
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Gardasee Reiseführer
Dieser Bericht soll keine Werbung für die genannten Orte darstellen.
Liebe Claudia,
klasse Bericht. Erinnerungen an einen schönen Urlaub werden wach :o).
Gruß Hedda
Hallo, vielen Dank für Deine Ausführungen, sind sehr hilfreich!