Wir haben die Ausflugssaison wieder eingeläutet. Da es sogar in niedrigen Höhen noch Neuschnee oder auch nur fiesen Schneematsch gibt, den wir jetzt einfach nicht mehr sehen wollen, entscheiden wir uns für eine leichte, kleine Wanderung zum Aussichtsturm Ratzinger Höhe bei Rimsting. Und, um Enttäuschungen vorzubeugen: ja, man kann direkt bis zum Turm mit dem Auto fahren… aber, wer macht denn so was?
Los geht’s in Rimsing
Ausgangspunkt ist ein kleiner Ort in der Nähe vom Chiemsee, Rimsting. Sehr markant ragt in der Mitte des Ortes eine Kirche hoch, drum herum gibt es genügend Möglichkeiten, Sonntags sein Auto zu parken. Die verschiedenen Wanderwege sind gut ausgezeichnet. Wir nehmen den Rundweg, oder, wie er hier auf dem Schild heißt, „Erlebnisweg“ Ratzinger Höhe.
Am Wegesrand sind zu Beginn der Wanderung überall verschiedene Kleinigkeiten aufgestellt, um Kindern die Zeit zu vertreiben. Infotafeln, Rateschilder zur Vogelbestimmung, Fernrohre zum Entdecken, ein großes Holzxylophon und ein Findling zum Klettern. Damit schafft man schon mal ein Drittel der Strecke, die Kleinen zu motivieren. Anschließend müssen Eltern jedoch wieder selber ran, diese Ablenkungen hören dann einfach irgendwann auf.
Der Wanderweg
Aber zunächst wandern wir aus dem Ort hinaus auf einem Fahrweg über idyllische Wiesen.
Wir haben einen echten Bilderbuchtag erwischt. Grüne Wiesen, blauer Himmel, gelbe Blümchen – nur das Mammut „stört“ die Idylle 🙂 Damit rechnet doch keine, ein lebensgroßes Mammut. Aber dieses ist aus Holz und als Kunstwerk dort hingestellt. Es wurde aus Schwemmholz gebaut, als Reminiszenz an die einst dort vermutlich lebenden Mammuts.
Der kleine Hund ist ein wenig skeptisch, aber Herrchen nähert sich furchtlos, da muß er halt mit…
Die erste Überraschung für große ist die kleine Ruheinsel, die ungefähr 20 Minuten nach Beginn der Wanderung dazu animiert, sich mal wieder hinzusetzen.
Aber wehe… wer hier einmal sitzt steht nicht so schnell wieder auf. Das ist echt gemütlich, und dann dieser Blick… oops, wir wollten ja weiter. Also, aufstehen… ach, beinahe übersehen: vor den Liegen wurden alte Baumstämme platziert, innen hohl. Wer sich bückt und einen Blick riskiert wird belohnt mit tollem Bergblick.
Weiter zieht sich der Weg durch einen Wald. Die Schwierigkeit des Weges ist unspektakulär. Jedoch sollte man schon feste Schuhe anhaben. Kinder haben hier keine Schwierigkeit, einen Kinderwagen möchte ich hier jedoch nicht durchschieben.
Der Untergrund variiert, mal festgetretener Waldboden, dann wieder leicht schräg abfallende glitschige Wiesen. Manchmal geht es leicht bergan, meistens nur einfach flach gradeaus.
Die Landschaft wandelt sich oft, immer aber bleibt sie sehr „lieblich“ – mir ist das fast zu viel weiß-blaue Idylle. Aber der Weg macht nichtsdestotrotz Spaß. Aber, nachdem grauen kalten Winter ist es schön, die vielen Blumen und blühenden Bäume zu sehen.
Ratzinger Höhe
Wir kommen relativ schnell zu einer kleinen Ansammlung von Häusern, von denen aus man nach links schon einkehren könnte ins Wirtshaus. Aber, unser Weg ist ein Rundweg, wir kommen wieder – zunächst wollen wir aber doch noch ein wenig wandern und vor allem auch die Aussichtspunkte finden, von denen uns so ein toller Blick versprochen wurde.
Und richtig, der Weg führt nun zwar über eine geteerte Strasse, aber der erste Aussichtspunkt ist nicht zu verfehlen, die Ratzinger Höhe
Eine kleine Anhöhe bietet den ersten Ausblick über den Chiemsee. Wir sind nicht hoch genug, für einen Blick auf den gesamten See, aber wir sehen die kleinen weißen Segel der Boote, die an diesem Tag unterwegs sind, dahinter die noch schneebestäubten Berge… hach… schon wieder Idylle 🙂
Aussichtsturm Ratzinger Höhe
Wir gehen weiter der Strasse entlang und was jetzt folgt, ist nur noch Fleißarbeit. Wir lassen die Einkehrmöglichkeit, die wir nun vom „hinteren“ Eingang erreicht hätten, wieder links liegen und wandern in Richtung Aussichtsturm. Die Strasse ist eine relativ viel genutzte. Es gibt zwar wirklich viele Spaziergänger hier, die Autofahrer sind aber deswegen nicht wirklich viel langsamer. Einige sind, im Gegenteil, eher genervt, dass so viele Leute auf der Strasse laufen und fahren nicht grade angemessen. Der letzte Teil der Strecke ist daher nicht entspannen. Wir freuen uns, als wir endlich den Turm über die Wiesen spitzen sehen
Unterhalb des Turmes sind ein paar Sitzgelegenheiten, der Turm selber ist wunderbar angelegt. Mit einem breiten Treppenhaus und vielen Informationen auf jeder Etage. Man arbeitet sich also langsam nach oben um dann von dort einen wunderschönen Rundumblick zu genießen. Es gibt sogar zwei Fernrohre, die man umsonst benutzen kann.
Leider kann ich keine Panoramafotos hier zeigen, aber man sieht unten links den Chiemsee, nach rechts weg die Berge. Wer sich nicht so 100% auskennt, dem sagt hier oben eine Schautafel auch genau, welche Berge man sieht. Und diese Tafel ist auch echt gut gezeichnet, man erkennt die Berge wirklich. Leider hab ich mir nicht gemerkt, wie der heißt, der hier so markant hoch auf dem Bild ist. Aber, gut schaut er aus, oder?
Details zur Wanderung
- Dauer des Rundweges: wir waren langsam und haben ungefähr 3 Stunden benötigt
- Einkehr: Restaurant Weingarten. Das nenne ich hier nur, weil man in der Tat immer drum herum läuft und es sich anbietet, dort was zu trinken. Der Service ist aber nicht gut, die Kellner unfreundlich. Um uns herum beschwerten sich Gäste, wir waren unzufrieden und im Internet sind auch nicht nur gute Rezensionen. Das nächste Mal nehmen wir uns einfach mehr zu essen mit.
- Kinderfreundlicher Weg: ja, eigentlich schon. Zum Ende hin wird Motivationstalent der Eltern gefragt sein, weil die Teerstraße keinen Spaß macht
- Höhe des Turmes: 16 m, er steht auf 694 m
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Und noch ein kleiner Ausflug im Chiemgau
Der Bericht stellt keine Werbung für den beschriebenen Ort dar.
Verlinkt bei Freutag
[…] Einen weiteren Artikel zur Wanderung auf die Ratzinger Höhe findet Ihr bei made-in-minga. Informationen zum Weg und alle Stationen bei erlebnisweg-chiemsee.de […]